Nunavut

Nunavut ist beileibe kein Reiseziel für den durchschnittlichen Sommerurlauber. Wer in die Heimatregion der Inuit aufbricht, sollte vor Extremtemperaturen und beschwerlichen Reiserouten nicht zurückschrecken.

Nunavut: Unwirtlich und immer kalt

Nunavut wurde am 1. April 1999 von den Nordwest-Territorien abgetrennt und bildet seither ein eigenständiges Territorium. Obwohl es ein Teil des kanadischen Staates und als Territorium unmittelbar der kanadischen Bundesregierung zugeordnet ist, beruht die Gründung von Nunavut auf der Idee, den Inuit die Möglichkeit zu geben, dieses Gebiet relativ autonom zu verwalten. Wörtlich übersetzt bedeutet Nunavut „Unser Land“, meint aber eigentlich „Unser Heimatland“, denn die Inuit waren in diesem nördlichen Teil Kanadas schon lange vor der kanadischen Staatsgründung ansässig – und zwar seit über 4.000 Jahren! Allerdings hatten die kanadischen Behörden den Norden des Landes mit überheblichen und zum Teil durchaus rüden Methoden wie ein Kolonialgebiet verwaltet, um die Inuit in ein modernes Kanada einzugliedern.

Im Video: Welcome to Nunavut


[Nunavut, erst 1999 zum autonomen Territorium erklärt, überwältigt seine Besucher mit unglaublicher Naturschönheit, endloser Weite und ursprünglicher Wildnis.]

Weites Land

Nunavut umfasst etwa 20% der Fläche Kanadas und ist mit einer Fläche von über zwei Millionen Quadratkilometer etwa sechsmal so groß wie Deutschland. Mit einer Bevölkerungsdichte von 0,01 Menschen pro Quadratkilometer ist Nunavut allerdings gleichzeitig eine der am geringsten bevölkerten Regionen der Erde. Bathurst Inlet, die kleinste Siedlung des Territoriums, zählt unter 30 Einwohner, und selbst in der Hauptstadt Iqualuit leben nur knapp 6.000 Menschen.

Im gesamten Territorium herrschen arktische Temperaturen vor. Selbst in den Sommermonaten klettert das Quecksilber nur selten über die +10°C-Marke. Im Winter liegen die durchnitllichen Temperaturen unter –20°C, während der langen Polarnacht werden nicht selten Werte von unter –50°C erreicht. Schon während der letzten Eiszeit, also vor über 10.000 Jahren, haben sich aufgrund dieser widrigen Temperaturverhältnisse in Nunavut Permafrostböden entwickelt, die zum Beispiel auf der Melville-Insel bis in eine Tiefe von 500 Metern reichen.

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Trivia:
Windchill in Nunavut

Es geht immer etwas kälter!

Windchill: durch starke Winde wirken Tieftemperaturen noch eisiger.Dass im gesamten Territorium von Nanuvut zu den hohen Kältegraden oft starke Winde hinzukommen, macht das tägliche Leben noch schwerer erträglich. Denn durch den Wind wird die Körperwärme viel schneller abgeleitet, die Kälte wirkt tatsächlich viel extremer, als es der gemessenen Temperatur entsprechen dürfte. Man bezeichnet dieses Phänomen als „Windchill“: Eine Temperatur von –12° C bei einer Windgeschwindigkeit von 40 km/h wirkt sich beispielsweise aus wie –34° C aus und kann zu schwersten Erfrierungen führen.

Trotzdem hin? Hier finden Sie die schönsten Reisen nach Nunavut und in Kanadas wilden Osten!

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Info: Nunavut

Die Flagge von Nunavut ist gelb-weiß gespalten, mit einem roten Inuksuk in der Mitte.

  • Kürzel: NU
  • Rechtsform: Territorium
  • Hauptstadt: Iqualuit
  • Einwohner: ca. 32.000
  • Fläche: 2.093.190 km²
  • Wirtschaft: Rohstoffe, Tourismus, Kunsthandwerk, Fleich- und Fischwirtschaft
  • Airports: Iqualuit Airport (für die innerkanadische Anreise)

Nur in Nunavut zählen auch die Eingeborenensprachen Inukitut und Inuinnaqtun zu den offiziellen Amtssprachen!

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Tipp: Essen und Trinken!

Weiterführende Informationen zu Themen dieser Seite.

In Nunavut eignen sich nicht alle kulinarischen „Genüsse“ für europäische Gaumen. Probieren Sie doch mal…

  • Meeresfrüchte: Arktischer Saibling, Jakobsmuscheln, Garnelen, Moschusochse und Karibu zählen zu den lokalen Spezialitäten
  • Bannick: die Mischung aus Mehl und Wasser wurde noch aus Goldgräberzeiten überliefert. Angeblich sehr nahrhaft…
  • Mutuk: in Waltran getauschter Walspeck. Nachher wollen Sie nichts anderes mehr…


Tipp:
Reiseführer & Guides

Tipp Kanada-Reiseführer und Guides
Eine richtige Reisevorbereitung ist informativ und macht Spaß! Dazu gehört auch das genussvolle Schmökern in Reiseführern und City Guides. Die wichtigsten Kanada-Reiseführer und City Guides haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Eureka in Nunavut ist die nördlichste zivile Wetterstation der Erde.

Seltsame Gesteinsformationen bei Whale’s Cove am Canadian Shield.

Leichte Snacks lassen sich sogar am winzigen Cambridge Bay Airport finden.

Solche Speicher für Wasser und Treibstoff sind in Nunavut überlebenswichtig.

Baumwollfelder in der entlegenen Siedlung Arviat, die früher „Eskimo Point“ hieß.

Bei Nordwind verlangt die Landung in Pangnirtung eine 180°-Kehre.

Der „Hwy 111“ in Grise Fjord: eine einspurige Schneestraße.

Relocation Monument, eine Granitskulptur von Looty Pijamini.

Morgendämmerung in Cambridge Bay an der Dease Strait.

Panorame der Terrassenstrände auf Southampton Island.

Kristallklarer Fjord auf South Baffin Island.

Nunavuts längste Brücke (über den Kirchoffer River bei Coral Harbour).

Miniaturen aus Elfenbein und Meerschaum am Kugaaruk Airport.

Bildnachweise für diese Seite: Aufmacher: On the Ramp (Ausschnitt) by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0). meh, another blizzard.. (Ausschnitt) by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0). Galerie (zeilenweise von links oben):  untitled by Wes Gill (flickr.com – CC 2.0), Rock Flipping by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), Airport snack shop 04 by Alan Sim (flickr.com – CC 2.0), Tank farm 02 by Alan Sim (flickr.com – CC 2.0), Sea of Cotton by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), The U-Turn View at Pangnirtung by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), Grise Fiord’s ‚hwy 111‘ by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), High Arctic Relocation Monument by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), Hydrocarbon fog by Alan Sim (flickr.com – CC 2.0), snakes n‘ ladders by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), Clearwater Fiord by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), Nunavut’s Longest Bridge by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0), floating igloos made from Arctic pipestone by Mike Beauregard (flickr.com – CC 2.0). Sidebar: alle Städte-, Provinz- und Territorialflaggen by Wikimedia Commons (CC0 – Public Domain), auskunft © Pixel #7503779 – fotolia.com, buch lesen 4 © Patrizia Tilly – fotolia.com #2751009.