Indian Summer
Europäischen Siedlern auf der Spur: im kanadischen Indian Summer entlang des Sankt-
Lorenz- Stroms durch Quebec.
Lebensader der Provinz
Breit und mächtig strömt er von den Großen Seen zum Atlantik. Verträumte Dörfer und turbulente Metropolen stehen an seinen Ufern. Der fast 1.200 Kilometer lange Sankt-
- Hier finden Sie die schönsten Reisen zum Indian Summer in Ost-Kanada!
Seit Urzeiten siedelten Irokesen und Huronen-Indianer an den Ufern des Sankt-Lorenz. Anfang des 17. Jahrhunderts drangen dann die französischen Entdecker und Pelzhändler auf großen Segelschiffen über den Strom tief in das Herz des Kontinents vor. Ihnen folgten die Siedler, die die fruchtbare Tiefebene am Fluss urbar machten. Sie gründeten Dörfer nach den Vorbildern ihrer Heimat, der Bretagne und der Normandie, und schufen eine reiche Bauernkultur. Noch heute ist der Sankt-Lorenz das wirtschaftliche Rückgrat Ostkanadas, denn mit Hilfe gewaltiger Schleusen zwischen den Großen Seen können Frachtschiffe vom Atlantik bis zum Oberen See fahren.
Indian Summer: Farbenrausch im Video
[Höhepunkt jeder Reise durch Ost-Kanada: mit dem Camper oder Mietwagen durch den farbenprächtigen kanadischen Indian Summer]
Zeugnisse vergangener Zeiten
Die Reise in den spürbar europäisch geprägten Teil Kanadas beginnt am Oberlauf des Stromes in Montreal, das durch seinen internationalen Flughafen Mirabel von Europa aus in nur acht Flugstunden zu erreichen ist. Die größte Stadt Québecs ist heute ein schillerndes Mosaik aus französischer und englischer Kultur mit Einsprengseln zahlreicher Einwanderergruppen. Zur Zeit der Pelzhändler endete hier die Schifffahrt. Der erste weiße Entdecker, der den Strom erforschte, der Seefahrer Jacques Cartier, benannte 1535 die großen Stromschnellen oberhalb des heutigen Montréal „la Chine“, weil er dahinter China vermutete.
Die Autobahn 40 folgt dem Nordufer des St. Lorenz stromabwärts nach Trois-Rivières, das 1634 als Pelzhandelsposten auf einem Hügel über dem Fluss errichtet wurde. In der Altstadt um die Rue des Ursulines sind noch viele Häuser aus dem 17. Jahrhundert erstaunlich gut erhalten. Das Ursulinenkonvent von 1797 zeugt noch heute mit seinen kostbaren Sakralobjekten von der tiefen Religiosität der Landbevölkerung Québecs. Trois-Rivières ist allerdings noch bekannter für sein internationales Kanufestival. Dann fahren im September die Kanuten wie einst die frankokanadischen Pelzhändler und Waldläufer 200 Kilometer weit von La Tuque, das tief in den Laurentischen Bergen liegt, zum Sankt-Lorenz. Drei Tage dauert das Rennen über Hindernisse und durch schäumende Stromschnellen auf dem Sankt-Maurice-Fluss.
Auf schmaler Landstraße, der Route 138, geht es von Trois-Rivières weiter entlang des nun schon mehrere hundert Meter breiten Flusses. Die Straße folgt hier dem alten „Chemin du Roy“, der Straße des Königs, die der Gouverneur Neufrankreichs 1737 anlegen ließ, um die Siedlerdörfer und die „Seigneuries“, die Güter der Adeligen, miteinander zu verbinden. In den kleinen Orten am Ufer, wie etwa in Deschambault oder Cap Santé, sind heute noch so manche gepflegte Herrenhäuser, alte Kirchen, Mühlen und Seigneurien im normannischen Stil erhalten.
Indian Summer: Entlang des großen Stroms
Auf der Reise entlang des großen Stroms taucht wenig später der trutzige Felsen des Cap Diamant über dem Sankt-Lorenz auf. In beherrschender Lage am Fluss liegt hier die Provinzhauptstadt Québec City. Die vollständig erhaltene Altstadt Québecs aus dem 18. Jahrhundert gilt als einzigartig in Nordamerika und wurde von der UNESCO zum internationalen Weltkulturerbe erklärt. Über der Altstadt, auf den Klippen oberhalb des Stroms, thront majestätisch das weltberühmte „Château Frontenac“, ein Luxushotel mit mehr als 1.400 Gästezimmern. Es ist das Wahrzeichen von Québec City und feierte 2013 seinen 120sten Geburtstag.
Québec City ist idealer Ausgangspunkt für interessante Ausflüge stromabwärts: Zum Beispiel zur Rue Royale, der Verlängerung des „Königsweges“. In Orten wie Beauport ist die alte Siedlerarchitektur besonders ausgeprägt und gut erhalten. Stilelemente aus Europa mischen sich mit typisch kanadischen Eigenarten: So führt die Straße hier nach Nordosten, doch die Häuser weisen in charakteristischem Sägezahnmuster allesamt exakt nach Süden, damit in der kalten Jahreszeit jedes Quentchen Sonne genutzt wird.
Ein paar Kilometer weiter, nahe der donnernden Montmorency-Wasserfälle, führt eine Brücke hinüber zur Ile d’Orléans, einer rund 30 Kilometer langen Insel, die wie ein Pfropfen im Mündungstrichter des St. Lorenz sitzt. Das Leben der Bauern am Ufer des Stroms fließt seit Jahrhunderten so beschaulich dahin wie der Strom, der ruhig seiner Bahn folgt. Die gemütlichen, sauber gestrichenen Häuser der uralten Dörfer ducken sich unter ausladenden Ahornbäumen, in den Gasthöfen knarren die Holzbohlen und biegen sich die Tische unter deftigen Bauernmahlzeiten. In den Wochen des „Indian Summer“ sind überall entlang der Ringstraßen um die Insel Stände aufgebaut, an denen Frauen frische landwirtschaftliche Produkte der „Belle Province“ verkaufen.
Der Indian Summer in der kälteren Jahreszeit
Sämiger Honig und duftende Äpfel sind erste Vorboten der kälteren Jahreszeit, die unmittelbar bevorsteht. Mit seinen warmen, sonnigen Tagen und klaren, kühlen Nächten ist der Altweibersommer eine ideale Reisezeit für die französischsprachige Provinz. Man kann sich treiben lassen, von Dorf zu Dorf bummeln und stille Nebenstrecken entdecken. Blutrot und in strahlendem Orange leuchten Ahorn und Hartriegel in den Wäldern der weiten Uferterrassen am Sankt-Lorenz. Dazwischen schimmern Birken und Eichen in satten Ocker- und Gelbtönen. In den kleinen Orten am Ufer des Stromes stehen die Bäume jetzt wie flammende Fackeln am Straßenrand. Ein Erlebnis, das Sie nie mehr vergessen werden!
Info: Québec
- Kürzel: QC
- Rechtsform: Provinz
- Hauptstadt: Montreal
- Einwohner: ca. 8.000.000
- Fläche: 1.542.056 km²
- Wirtschaft: Energie & Rohstoffe, Tourismus, Landwirtschaft, Industrie
- Airports: Québec City Jean Lesage Int. & Montreal Pierre-Elliott-Trudeau Int. & Mont-Tremblant Int.
Günstig bestellen bei amazon.de:
Reisefüherer Ost-Kanada mit Québec
Info: Indian Summer
Farbspektrum des kanadischen Ahorns im Wechsel der Jahreszeiten.
Was steckt eigentlich hinter dem Begriff „Indian Summer“? Die wichtigsten Infos, Fakten und Legenden:
- ungewöhnlich trockene und warme Wetterperiode im späten Herbst auf dem nordamerikanischen Kontinent.
besonders intensive Blattverfärbung in den Laub- und Mischwäldern - überwiegend mit den Neuenglandstaaten und Kanada assoziiert, tritt jedoch in allen Gegenden mit ausgeprägter Kälteperiode im Winter auf.
- das Phänomen der intensiven Blattverfärbung wird als „fall foliage“ bezeichnet. Dessen Beobachtung oder Fotografieren nennt man „leaf peeping“.
- die Herkunft des Begriffs „Indian Summer“ ist ungeklärt, er ist jedoch im Rahmen der political correctness und als vermeintliche Anspielung auf die Ureinwohner vor allem in den USA eher negativ besetzt.
Hier finden Sie die schönsten
Reisen zum Indian Summer in Kanadas Osten!
Auch weniger bunt ein imposantes Erlebnis.
Die volle Farbenpracht: Indian Summer im Yukon-Territory.
Herbstliche Idylle in Frelighsburg, Québec.
Selbst die Tomaten passen sich farblich an.
Étang Sally, ein See bei Bolton Ouest in Québec.
Herbstliches Kongresszentrum in Québec City.
Schmale Straße, tolle Farben in Québec.
Architektonischer Gegenpol zum Indian Summer?
… und drum herum tobt der Indian Summer!
Die Chapelle de Tadoussac wurde bereits 1750 fertig gestellt.
Ahornblätter, so rot wie in der kanadischen Flagge!
Sonnenuntergänge wie aus dem Bilderbuch sind garantiert!
Québec im Indian Summer – einfach wunderschön!